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Möglichkeiten der Personalgewinnung – Online-Stellenportale für die Mitarbeitersuche funktionieren nicht

Das Wichtigste in Kürze

  • Job-Plattformen sind eine zusätzliche Ebene, welche Bewerberdaten sammeln.
  • Immer mehr Plattformen sorgen dafür, dass sich die Reichweiter pro Plattform weiter verringert.
  • Die Wechselbereitschaft der Bewerber wird durch die Portale weiter erhöht.
  • Top-Talente werden über die passive Suche gewonnen.
  • Suchmaschinenoptimierung wichtig, um Unternehmensstellen bei der aktiven Suche direkt darzustellen.

Immer mehr Online Job-Plattformen sind die letzten Jahre aus dem Boden geschossen, doch sind diese sinnvoll für die Mitarbeitergewinnung zu nutzen?

Die Möglichkeiten potenzielle Mitarbeiter über Zeitungsanzeigen zu erreichen seien im Arbeitnehmermarkt vorbei. Immer mehr Zeitungsverlage bieten eine Verlängerung Ihrer Leserreichweite über digitale Angebote an. Viele Verlage haben in den letzten Jahren eigene regional-positionierte Job-Plattformen gebaut, bei denen Stellenangebote für Unternehmen aufgegeben werden können. Diese Internetstellenportale werben damit für Unternehmen Sichtbarkeit auf dem Bewerbermarkt herzustellen, indem ein Unternehmensprofil mit den detaillierten Stellenangeboten angelegt wird und diese durch die Internetseitennutzer gefunden und gesehen werden. In der Regel können sich die Seitennutzer meist direkt über die Plattform auf die jeweilige Stelle bewerben. Die Erwartungen durch diese Herangehensweise Top-Talente für das eigene Unternehmen zu gewinnen sind groß, werden diese erfüllt?

Weltraum.de - Simon Wohlleb, Nico Wohlleb und Yannik Hannemann prüfen auf einem Smartphone die digitale Sicht für Bewerber

1. Nutzung von Bewerberdaten stellt Herausforderung dar

Aus Unternehmenssicht lassen sich bei vielen Stellenportalen ein Unternehmensprofil erstellen, welches durch entsprechende Text- und Designelemente angepasst („gebranded“) werden kann. Dadurch wird der Wiedererkennungswert eines Unternehmens gesteigert. Doch nicht nur Unternehmen können auf Stellenportalen ein eigenes Profil anlegen. Viele Plattformen bieten für eine kostenfreie Registrierung viele Zusatzfunktionen. Beispielsweise kann durch das Hinterlassen einer E-Mail-Adresse ein „Job-Alert“ eingerichtet werden, welcher in regelmäßigen Abständen die neusten Stellenangebote direkt in das E-Mail-Postfach des Nutzers spielt. Weiter gibt es nach einer Registrierung die Möglichkeiten Jobs zu speichern. Auch kann ein eigenes persönliches Profil mit Lebenslauf und einer Beschreibung hinterlegt werden, wodurch sich Nutzer bei einer passenden Stelle mit wenigen Klicks direkt bewerben können.

Die Herausforderung aus Unternehmenssicht ist, dass die Bewerberdaten nach der Nutzerregistrierung bei der Job-Plattform liegen. Wenn sich zum Beispiel ein Interessent für eine ganz bestimmte Stelle bei einem Unternehmen interessiert, bewirbt er sich über die Plattform und legt dort ein Bewerberprofil an und schickt seine Bewerbung ab. Die Plattform entscheidet dann, welche Daten zu welchem Zeitpunkt weitergegeben werden. Die eingegebenen Bewerberdaten kann aus Plattformsicht für die „Bewerbung“ der eigenen Angebote genutzt werden, wie zum Beispiel einen Newsletter mit den Top-Arbeitgebern oder Top-Stellenangeboten.

Durch die Portalprofile wurde eine weitere Ebene in den Bewerbungsdaten eingezogen, wodurch die einstellenden Unternehmen nicht mehr Herr über die Daten sind. Mit jedem neuen Nutzer einer Plattform steigt dadurch der „Datenschatz“ der jeweiligen Plattform, nicht des Unternehmens. Die Macht der Daten zeigt sich in Analysen der Plattformen nach Alter, Geschlecht, Branche und Ausbildung der Plattformnutzer.

Weltraum.de - Yannik Hannemann Markus Brunn und Alexander Rothärmel im Gespräch mit Tablet in der Augsburger Innenstadt

2. Zu viele Plattformen führen zu immer geringerer Werbereichweite

Durch die in den letzten Jahren gestiegene Anzahl von neuen Job-Portalen ist nicht nur aus Unternehmenssicht schwer einzuschätzen, welche Plattformen relevant sind. Beispielsweise kann die Überlegung sein bei reinen Jobs mit Anwesenheitspflicht auf regionale Stellenportale zu setzen, während bei offenen Stellen mit einer Möglichkeit der Heimarbeit übergreifende Angebote zielführend sein können. Bereits die Google Suche nach „Jobs im Allgäu“ zeigt folgende Job-Portale in den ersten Suchtreffern (bezahlt und nicht bezahlt):

  • allgaeuer-jobs.de
  • jobs-im-allgaeu.de
  • stepstone.de/jobs/in-allgäu
  • de.indeed.com/Jobs-in-Allgäu
  • jobworld.de/jobs-Kaufbeuren
  • kimeta.de/stellenangebote-allgäu
  • jobs.meinestadt.de/kempten-allgaeu
  • allgaeuer-jobanzeiger.de

Auffällig ist, dass Stellenportale selbst mit Google Werbung (Google Ads) auf diese Suchbegriffe geworben wird, um Personen auf die Plattformen zu holen. Dies spiegelt wider, dass der Markt hart umkämpft ist.

Auch aus Nutzersicht ist der Dschungel der Jobangebote schwierig zu durchschauen. Größtes Manko ist, dass sich Jobsuchende dabei meist auf nur einigen Plattformen umsehen. Dadurch ist es wichtig zu evaluieren, inwieweit potenzielle Bewerber wirklich auf der jeweiligen Seite sind.

Aus Unternehmenssicht muss überdacht werden, ob es sinnvoll ist, generell auf diesen Internetseiten präsent zu sein oder nur auf ausgewählten Angeboten. Eine Omnipräsenz der Stellen für die Personalbeschaffung ist durch die Anzahl der Plattformen mit einem hohen Aufwand verbunden. Durch die Verteilung der Nutzer auf viele Plattformen sinkt die Gesamtreichweite der einzelnen Stellenportalseite.

3. Wechselwilligkeit bei Bewerbern wird durch Portale gesteigert

Durch die Registrierung der Nutzer auf einer Jobplattform liegen, wie bereits beschrieben, die relevanten Bewerber- und Kontaktdaten der Plattform vor. Dadurch ist es für Nutzer im eingeloggten Zustand sehr einfach sich auf eine offene Stelle zu bewerben. Hierbei ist es für den Seitennutzer einfach sich ebenfalls bei anderen Stellen zu bewerben.

Aus Unternehmenssicht ist dieser Umstand ein großer Nachteil, da sich dadurch ein und derselbe innerhalb kürzester Zeit Bewerber ebenfalls bei mehreren Konkurrenten gleichzeitig vorstellen kann. Durch unsere Erfahrungen ist das Engagement dieser Nutzer für die Bewerbung auf ein Minimum reduziert. Viele informieren sich nicht richtig über das Unternehmen und noch viel wichtiger, setzen sich nicht mit den konkreten Aufgaben und dem Arbeitsumfeld auseinander. Dies führt dazu, dass Kandidaten meist nur nach dem besten monetären Angebot interessiert sind und bei besseren Angeboten in diese Richtung schnell zu einem anderen Unternehmen wechseln. Die Identifikation mit dem Unternehmen tritt dadurch drastisch in den Hintergrund.

4. Top-Talente sind nicht aktiv auf der Suche

Wenn es darum geht qualifizierte Mitarbeiter zu finden kann es das Ziel sein die Besten der Besten für das Unternehmen zu gewinnen. Die Herausforderung ist, dass diese meist nicht aktiv auf der Suche nach einem neuen Job sind und ihnen ein Job eher „passivangeboten wird. Diese Arbeitskräfte sind dadurch nicht optimal über Job-Plattformen zu erreichen, da diese eine aktive Suche voraussetzen. Passiv Suchende haben bereits einen Job und informieren sich eher über Arbeitgeber und Arbeitsumfelder, bei denen sie relevante Mehrwerte und Vorteile wie Entwicklungspotentiale, Verantwortung, Gehaltsentwicklung oder Persönlichkeitsentwicklung und Perspektive vermuten.

Für diese Mitarbeiter ist es sinnvoller passive Kanäle, wie zum Beispiel Social Media (insbesondere Instagram und Facebook) zu nutzen. Hier ein Artikel zu den Vorteilen von Social Media dazu: Social Media für die Personalabteilung bei der Mitarbeitergewinnung

Durch diese Möglichkeiten können über Interessen relevante Nutzer identifiziert werden und über ihre gewohnten Plattformen mit relevanten Inhalten bespielt werden. Hier spielen Methoden, wie Employer Branding eine wesentliche Rolle, um die Nutzer von den Mehrwerten zu überzeugen. Dabei kann zielgerichtet eine Bindung zum Unternehmen aufgebaut werden, welche dann zu einer Bewerbung führt.

Weltraum Online Marketing GmbH - Auszug unserer Kunden

5. Aktive Suche geht über Suchmaschine

Auf dem Arbeitsmarkt aktiv Suchende starten ihre Jobsuche meist in einem Browser über eine Suchmaschine. Wichtig ist dabei, dass Unternehmen auch hier präsent sind. Stellenportale bieten hier auf relevante Suchbegriffe und werden dadurch gleich in den ersten Treffern angezeigt. Sie bilden dadurch eine weitere „Meta-Ebene„, über welcher der Nutzer bei seiner Reise von der Information bis zur Bewerbung klicken soll. Wenn ein Bewerber nach einem Unternehmen und einer Stellenbezeichnung sucht, sollte diese organisch weit oben kommen. Dies kann durch gezielte Suchmaschinenoptimierung bewerkstelligt werden. Eine Möglichkeit Jobs von der eigenen Internetseite weit oben und präsent zu positionieren ist Google 4 Jobs. Hierbei werden Stellenanzeigen auf der eigenen Internetseite direkt in einer eigenen Box in den Google Suchergebnissen angezeigt. Dadurch kommen Nutzer direkt auf die Stellenanzeigen und können sich über die Unternehmenseigenen Seiten bewerben.

Fazit

Stellenportale für die Mitarbeitergewinnung in Unternehmen haben viele Nachteile und sind auch aus Bewerbersicht (Stichwort: passiv Suchende) nicht immer sinnvoll. Aus Unternehmenssicht ist die Verwendung von Online-Stellenportalen generell zu überdenken. Eine erfolgreiche Recruiting-Strategie muss Methoden für die Personalbeschaffung enthalten, welche sowohl für die aktiv und passiv Suchenden zu optimalen Bewerbungsergebnissen führt. Durch die Verwendung von passenden Kanäle (z.B. Social Media – von Nutzern in ihrem Alltag gewohnt), können zielgerichtet qualifizierte Talente gewonnen werden. 

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Nico Wohlleb

Nico Wohlleb ist Leiter der Entwicklung und verantwortet die Bereiche Datengenerierung, Systematisierung und Automatisierung, sodass die Kundenresultate gemessen  und optimiert werden.

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